Donnerstag, 30. Juni 2016

KZ, Usharal

Usharal hat absolut nichts zu bieten. Die ziemlich neue Moschee in asiatischer Bauweise darf betreten werden, es ist Ramadan, einige Männer liegen herum und lassen sich aus dem Koran vorlesen. 
Wir organisieren eine Tour zu einem der größten Seen in Kasachstan, Lake Alatal, leicht salzig. Ich erhoffe mir etwas Birdwatching,  aber wir landen an einem Touri-Strand, dem weltweit am weitesten von einem Meer entfernten. Zentral-Asien eben.






Perfekt an den schwarzen Sand angepasste Heuschrecke

und Libelle

Mittwoch, 29. Juni 2016

KZ, Semey - Usharal

Als wir nach Norden fuhren, kam der Wind von Norden, jetzt fahren wir nach Süden und der Wind kommt von Süden. 188 km auf Ruettelpiste, das war der bisher härteste Tag und der nächste Tag mit 148 km nicht viel einfacher. Erstmals habe ich echte Sitzprobleme. Viel Nivea und der Ruhetag bringen hoffentlich Besserung.
Die Landschaft, langweiligste kasachische Steppe, wurde erst heute etwas besser durch die im Süden auftauchenden Schneeberge des Alatau-Gebirges.
Als wir gerade im 3er-Peleton auf einem besonders schlaglochreichen Strassenabschnitt radeln, da kracht es plötzlich hinter uns und als wir uns um blicken, da kommt ein schwerer LKW am Strassenrand auf der Vorderachse rutschende zum Stehen und ein Vorderrad rast über die Strasse. Glück gehabt, das hätte böse ausgehen können.

neben uns galoppieren Pferde






Schlagloch-Hauptstrasse


Steve, 70, Prof. aus den USA 

kasachisch-moslemischer Friedhof












gutes kasachisches Bier






Camp in der Steppe


kleiner Salzsee

4000er des Alatau-Gebirges

Samstag, 25. Juni 2016

Kasachstan, Semey

Semey, 300000 Einwohner, modern, weltoffen, ohne Altstadt, der Stadtpark ein Rummelplatz, nichts wirklich Sehenswertes. Die Stadt liegt nahe zum Irtysch, als Irtysch-Ob einer der größten Flüsse der Welt, doch nicht am Fluss, denn es führt nicht einmal ein Weg am Ufer entlang.
Semey ist bekannt unter seinem früheren Namen Semi-Palatinsk, dem nur gut 100 km entfernten ehemaligen Zentrum der sowjetischen Atombombenversuche. Die gesamte Umgebung gilt als verstrahlt.
Obwohl sich 75 % der Kasaken zum Islam bekennen ist davon im Alltag nichts zu bemerken, keine verschleierten Frauen und volles Alkoholangebot.
Die kyrillische wurde in den letzten Jahren durch die lateinische Schrift per Gesetz eigentlich ersetzt, was für uns einiges erleichtert, auch wenn wir uns mit kyrillisch schon eingelesen hatten.
Das Warenangebot hat europäischen Standard und ich entdecke erstmals auf dieser Tour richtig schmackhaftes Gebäck. Da werde ich nochmal zuschlagen. Und das Internet im Hotel ist sagenhaft schnell, da macht das Posten und Bilder hochladen Spaß.
Der Samstag soll eigentlich ein Ruhetag zur freien Verfügung sein, doch um 9 Uhr haben wir anzutreten zur Registrierung, einem Relikt der Sicherheit. Nach eineinhalb Stunden und Abgabe unserer Pässe dürfen wir einen Zettel unterschreiben und nach der Gesichtskontrolle sind wir entlassen, Regina, unser lokaler Support allerdings, muss die Zettel noch im Hotel registrieren lassen und zur Registrierungbehörde zurückbringen, wo wir hoffentlich dann unsere Pässe zurück kriegen. Sinnlose Bürokratie im Quadrat.



Irtisch






Freitag, 24. Juni 2016

RUS, Gorno Altaisk - Grenze

Wo kann man frühmorgens um 5.30 Uhr eine Gruppe von Radlern mit Bechern und Tellern in der Hand in wirren Verrenkungen herumtaenzeln sehen?
In Sibirien beim Fruehstueck. Warum? Moskitos!!!
Im ersten Camp erwischen mich einige, da ich nicht sofort Regenkleidung anziehe und ungeschützte Stellen einsprühe. Dann kommt Wind auf, ein Feuer wird angezündet mit viel Rauch und es ist auszuhalten. Grant baut sein Zelt auf und verlässt es nicht mehr, seine Freundin Jacqueline bringt ihm das Abendessen ins Zelt. Am Morgen ist es dann aber so schlimm, dass mehrere Radler ohne Frühstück losfahren. Beim zweiten Camp ist es windiger und besser auszuhalten. Am schlimmsten ist es dann am nächsten Camp, wo ich morgens den Zeltreissverschluss öffne und sofort mindestens 20 Moskitos mein Innenzelt erobern. Keine Chance, die Biester zu vertreiben, aber ich bin bereits in Regenkleidung und sprühe mich sofort ein, um beim Zeltabbau und Frühstück dann nur wenige Stiche abzukriegen. Die meisten Stiche kriegt man ab, wenn man in die Büsche auf die Toilette muss.
Die Landschaft ist typisch russisch langweilig, Wald, grosse Felder, Wiesen,  kleine Dörfer.
Nach 155 km am Vortag wird uns heute nochmal einiges abverlangt, 158 km bei Gegenwind und mit Grenzübertritt, aber der geht zügig und ich bin in meinem ersten Stan-Land.




Lunch mit Kaviar

Federgras







Moskito-Camp am Wald


Häufige Weltkriegs-Denkmaeler
N
riesiges Weizenfeld

riesiges Buchweizenfeld













Der nördlichste Punkt der Tour ist erreicht


Geburtsort von Kalaschnikov




Russ.-orth. Kathedrale von Rubtsovsk


das letzte sibirische Bier