Mittwoch, 10. August 2016

Usbekistan, Grenze - Samarkand

Von Dushanbe zur Grenze sind es nur 80 km, Tadschikistan zu verlassen geht schnell. Die Usbeken aber gestalten die Einreise so schikanoes, dass sich jeder sagt, einmal und nie wieder. Zum ersten Mal auf dieser Tour muss ich die Lenkertasche und die Gepäckträgertasche total leeren und vom Zoll überprüfen lassen. Mein Fotoapparat geht problemlos durch, aber alle Handys werden auf verbotene Fotos durchsucht, eine unerhörte Frechheit. Begründung, die Einfuhr von pornographischen Material ist verboten.
Ruth,  erwischt es besonders hart. Bei ihr wird von der dienstgeilen Zöllnerin der Inhalt ihrer Medizinschachtel Stück für Stück genauestens unter die Lupe genommen, Inhalt und Verpackung auf Übereinstimmung geprüft und dann ein Medikament mit Codein gefunden. Die Einfuhr von Codein nach Usbekistan ist verboten, wird ihr eröffnet. Dass sie dafür ein Verschreibung hat wird ignoriert. Nach einer halben Stunde Warten in einem Hinterzimmer wird sie dann gezwungen, die Tabletten einzeln zu zerbrechen und wegzuwerfen, die gesamte Packung insgesamt wegzuwerfen wird ihr nicht erlaubt. Schikane in einem Polizeistaat!
Ivan erwischt es nicht nervlich, aber finanziell sehr schlimm. Er hatte eine Drohne dabei zum Filmen aus der Luft. In der Mongolei liess er die Drohne über einem See fliegen, der Kontakt brach ab, die Drohne kehrte nicht automatisch zurück, sondern stürzte wohl in den See. Daraufhin hat er sich eine neue Drohne nach Almaty schicken lassen, 500 Dollar. Diese Drohne entdeckt der usbekische Zoll und konfisziert sie, da die Einfuhr von Drohnen ebenfalls verboten ist. Wahrscheinlich hat er dabei sogar noch Glück gehabt, dass sie ihn nicht als Spion inhaftiert haben.

Da ma sich in Usbekistan mindestens alle 3 Tage in einem Hotel registrieren lassen muss wird gleich am Tag des Grenzübertritt in einem Hotel übernachtet. Eine furchtbare Nacht, 31 Grad im Zimmer, weder Klimaanlage noch Ventilator, wir schlafen bei offener Tür und offenem Fenster und werden auch noch von Moskitos zerstochen.
Dann geht es in weitem Bogen innerhalb von 3 Tagen durch fruchtbare, bewässerte Täler und mit Anstiegen wie schon lange nicht mehr und Temperaturen bis 40 Grad nach Samarkand.


Ausfahrt aus Dushanbe


Bienenfresser


Baumwollanbau

Baumwollbluete

Baumwolle

Dreiradschlepper

usbek. Bier, von Carlsberg gebraut



Wüste, wo keine Bewässerung 









willkommener Wasserverkauf am Straßenrand 

Ziegenkäse, nicht so toll



40-Grad-Opfer
künstliche Gurkenscheiben für Schönheit auch bei größter Hitze



Ruinen vor Samarkand


Samarkand
Heute komme ich als erster Radler im Ziel an, nur Jacqueline ist vor mir da. Nicht dass ich plötzlich so fit wäre, nein, aber den schnellen Mitradlern geht es heute nicht gut. Ivan ist gestürzt und hat wegen geprellter Rippen den Bus genommen, Grant und Steve haben Verdauungsprobleme, ebenso Mike und Charles. Und Will scheint aus Solidarität  mit den Angeschlagenen ihr Peleton anzuführen bzw. an ihren Stops teilzunehmen.

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